Vor rund 15 Millionen Jahren kam er aus dem All gedonnert: Ein über 70.000 km/h schneller Asteroid mit knapp 1 km Durchmesser erschütterte die Erde. Die Geschwindigkeit beim Aufprall entspricht umgerechnet ca. 25-30 Kilometern je Sekunde!
Der Mittelpunkt des aus diesem Ereignis entstandenen rund 25 km großen Kraters ist das Hauptanbaugebiet der Semhof Futtermittel: das Nördlinger Ries.
Beim Einschlag hatte der Gesteinsbrocken die Kraft von 250.000 Hiroshima-Bomben. 150 Kubik-Kilometer Gestein wurden durch den Einschlag bewegt, gar riesige Trümmermassen aus bis zu 500 Metern Tiefe und teilweise aus dem kristallinen Grundgebirge herausgeschleudert. Das 600 m starke Deckgebirge wurde vom Asteroiden einfach durchschlagen. Eine unbändige Freisetzung von Energie!
Mindestens 76 % des Asteroiden sind bei der Explosion verdampft. Nach dem gewaltigen Aufprall mit massiver Energiefreisetzung hinterließ der Gesteinsbrocken einen riesigen Krater. Zuerst entstand hier ein See, welcher wieder verlandete. Die Stürme der Eiszeit haben fruchtbare Lösböden in den Krater getragen. Diese sind die Grundlage für das hervorragende Wachstum auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen innerhalb des Rieses, auf welchen Ihre Semhof Produkte bis auf wenige Ausnahmen aus dem Rieser Umland wachsen. Nicht umsonst und zu Recht werden wir gerne als eine der beiden „Kornkammern Bayerns“ bezeichnet.
Aber auch in der umliegenden sogenannten Megablock-Zone, dem Ries-Rand mit Hügeln, Wäldern und kleinen Tälern, gibt es landwirtschaftlich hervorragende und attraktive Flächen, welche durch ihre Flachgründigkeit und Unberührtheit besten Boden für langsam wachsende Blumenwiesen und alte Gräserarten bieten. Hier ticken die Uhren förmlich etwas langsamer, das Klima ist rauer, die Vegetation beginnt später, der Nährstoffgehalt im Boden und die Zusammensetzung ist ein anderer. Wir schätzen diese Böden ebenso sehr, um ein möglichst breites Portfolio an heimischen, alten Kulturpflanzen anbieten zu können.
Auch die Luzerne wird gezielt an verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Böden angebaut und geerntet, um eben ein möglichst vielschichtiges und optimal auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes zugeschnittenes Futter zu erhalten. Überzeugen Sie sich gerne selbst – wir wissen was wir tun und vor allem warum wir es tun! Geprüfte, sichere Futtermittel in Premium-Qualität sind das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und Weiterbildung.
Wir leben nun mal in einer geologisch besonderen Region. Wer sich faszinieren lassen möchte von dieser beeindruckenden und durch den Meteoriteneinschlag entstandenen Landschaft und zusätzlich die Herkunft der Semhof-Produkte kennen lernen möchte, der kommt am besten nach Nördlingen ins Geopark-Ries-Informationszentrum, dem Ausgangspunkt der Ries Geologie. Hier werden unter anderem die beiden besonderen und typischen Gesteine für das Ries, der Suevit (Schwabenstein) und die Bunte Brekzie (bunte, vermischte Trümmermassen am Kraterrand) ausgestellt. Noch bis in die 60er Jahre glaubte man, ein Vulkanausbruch sei für die Entstehung des Nördlinger Rieses verantwortlich. Zum Beispiel im Steinbruch Altenbürg bei Ederheim und auch woanders in der Umgebung findet man Gesteinsglas. So etwas kommt auch in Vulkangesteinen vor und hat die Leute nur auf Vulkane rückschließen lassen. Der nur hier zu findende Suevit (Schwabenstein) konnte letztendlich das Rätsel um den Krater lösen, denn dieses Hochdruckmineral entsteht ausschließlich bei Impakt-Prozessen. Es war ein berühmter amerikanischer Geologe, Eugene Shoemaker, der hier Proben untersucht hat, die eben das vulkanische in der Entstehung des Rieses ausschließen konnten. Weiter gibt es im Ries jede Menge geologische Besonderheiten auch aus der Zeit des Kratersees. Über den Einschlag und den Krater kann man sich ausgiebig im Rieskrater-Museum in Nördlingen informieren.
Das Zentrum des Rieskraters bildet zweifelsohne die ehemalige freie Reichsstadt Nördlingen mit rund 20.000 Einwohnern an der Romantischen Straße, welche von Füssen nach Würzburg führt.
Stadtmauer Nördlingen
Eine in Deutschland einzigartige, rundum begehbare 2,6 km lange Stadtmauer mit überdachtem Wehrgang umgibt den mittelalterlichen Stadtkern Nördlingens. Der Aufstieg zur Mauer und die Einfahrt in die Stadt sind, egal ob für Fremde oder Einheimische, ausschließlich über die fünf historischen Tore möglich. Entlang der Innenseite der Stadtmauer erstrecken sich die sogenannten Kasarmen. Das sind direkt an die Mauer gebaute Wohnhäuser, in denen früher die Stadtsoldaten mit ihren Familien wohnten. Kunsthistorisch gibt es in der gepflegten, mittelalterlichen Altstadt Nördlingens viele bedeutsame Bauwerke. Die kulturell sehr bewandten Heimatpfleger geben bei Führungen interessante Einblicke in die Architektur und sagenumwobenen Geschichten zu vielen Skulpturen und Gemälden an zahlreichen Gebäuden der Stadt.
Schon von Weitem erkennbar ist er – der „Daniel“: Ein ca. 90 Meter hoher Glockenturm der Stadtkirche. Er war früher von großer Bedeutung und Wichtigkeit. Zwei Turmwächter hatten hier Tag und Nacht Dienst, um die Bewohner vor Feuer und Feinden zu beschützen. Heute kann man ihn über seine 365 Stufen besteigen und hat eine phantastische Fernsicht rundherum auf das gesamte Ries. Noch immer halten Türmer „Wache“ um täglich die Besucher zu begrüßen und um ab 22.00 Uhr fünf Mal halbstündlich ein „So G`sell so“ in alle vier Himmelsrichtungen in die Altstadt hinab zu rufen. Informationen zur Geschichte und diesem alt hergebrachten und bis heute praktizierten Brauch gibt es hier. Kirche und Turm wurden übrigens aus dem beim Einschlag entstandenen Suevit errichtet. Da dieser empfindliche Stein durch die zunehmende Luftverschmutzung angegriffen wird und von natur aus sehr porös ist, werden Restaurierungsarbeiten an vielen historischen Baubeständen, einschließlich der Kirche, heute mit einem täuschend ähnlichen Kunststein durchgeführt, dem geringe Mengen des natürlichen Suevits beigemengt werden. Seit ich denken kann war die Kirche noch nie an dem einen oder anderen Ende ohne Gerüst und somit nie ohne Substanz erhaltende Maßnahmen. Es ist schon erstaunlich, was die Umwelteinflüsse aus einem mächtigen und doch so empfindlichen Gebäude machen und wie es in kurzer Zeit sichtbar dem Ruin unterliegt.
„Kinder lasst die Schule sein, Stabenfest ist heut“, singen über 2000 Nördlinger Schulkinder mit fröhlichem Gesang traditionell alljährlich Anfang Mai beim Umzug durch die Altstadt. Auch ich bin während meiner Schulzeit auf dem Nördlinger Gymnasium jedes Jahr mit auf dem Umzug mitgelaufen, der seit über 600 Jahren als der hauptsächliche Festakt des traditionellen „Stabenfestes“ (Wortherkunft „Steckenfest“) gefeiert wird. Es gehört damit zu den ältesten Kinderfesten Deutschlands und ist für die meisten Schüler bis heute wohl „der schönste Schultag“ des Jahres. Der Höhepunkt des Festes, bei dem sich nicht nur Kinder, sondern auch Eltern, Freunde und Verwandte, sowie zahlreiche Besucher der Umgebung und aus aller Welt erfreuen, ist der für so manchen emotionale Umzug am schulfreien Stabenmontag durch die historische Altstadt Nördlingens zum Festplatz „Kaiserwiese“. Mit Gesang, Blumen und festlich gekleidet ziehen unzählige Schulkinder durch die Straßen, so auch heute meine Tochter. Ich muss gestehen, dass bei den schallenden Gesängen manches Mal schon die eine oder andere Freudenträne in meinen Augen beim Anblick meiner Tochter zu sehen war. Aus diesem Festgrund haben wir meist an diesem für uns besonderen Montag im Mai keinen oder nur eingeschränkten Versand und Beratung – der „Feiertag“ in Nördlingen eben…
Gebürtig bin ich aus dem rund 6 km von Nördlingen entfernten Markt Wallerstein mit knapp 3.400 Einwohnern. Geprägt wird der Ort maßgebend durch die bis heute bestehenden Einflüsse des Fürstentums zu Oettingen-Wallerstein. Das typische Wahrzeichen sind der unverkennbare „Wallersteiner Felsen“ und die Pestsäule an der Romantischen Straße.
Leider sind das Schloss Wallerstein und die bereits im Jahr 1804 errichtete fürstliche Hofreitschule heute nicht mehr öffentlich zugänglich. Als ich zur Grundschule ging schmückte der noch öffentliche Hofgarten meinen Schulweg und der tägliche Morgengruß an den Pfeife-rauchenden Stallmeister vor dem Pferdestall lies mich in Träumereien versinken.